Bericht zur RVB-Pässetour vom 23. – 25. August 2013:
Radfahrerverein Brittnau on tour
Die traditionelle, dreitägige Pässetour des Radfahrervereins Brittnau (RVB) brachte einige der 26 Radsportler an ihre Leistungsgrenze. Steile Rampen und ein Wetterumsturz am Pragelpass sorgten dafür, dass jeder am eigenen Leib wieder einmal feststellen musste, dass neben dem Geniessen der Landschaften und der Freude am Sport auch eine andere Seite zum Radfahren gehört; das Leiden.
Bergrennen um den Zuger- und Ägerisee
Mit der nahen Zentralschweiz als Ziel starteten die RVBler am Freitagmorgen bei idealem Wetter in Brittnau. Nach 50 km ruhigem Einrollen durch die Luzerner Landschaft folgten die Herausforderungen Schlag auf Schlag. Keine bekannten Passstrassen aber der Reihe nach der Rooter-, der Walchwiler-, der Gottschalken-, der Morgarten- und der Mostelberg waren zu bezwingen. Vor allem der erbarmungslos steile Aufstieg zum Walchwilerberg erwies sich als Haupthürde. Trotzdem schafften fast alle mit eigener Kraft diesen harten Brocken. Der Stolz auf die eigene Leistung, ein währschaftes Mittagessen im Pfaffenboden und die herrlichen Ausblicke auf die abwechslungsreiche Zentralschweizer Seenlandschaft auf dem folgenden, den meisten unbekannte, Streckenteil liessen die Erinnerung an das Leiden am Berg schnell verblassen. In Brunnen, wo für zwei Nächte das Hotel bezogen wurde, waren dann Kohlehydrate tanken, Bier trinken und relaxen angesagt.
Überlebenskampf am Pragelpass
Für den «Radsportklassiker» Klausen und Pragel, der am zweiten Tag auf dem Programm stand, war von den Wetterfröschen ein Wetterumschwung auf den Nachmittag vorausgesagt. Am Vorabend gab die Tourleitung deshalb die Devise heraus, zu versuchen, möglichst viele Kilo- und Höhenmeter der Strecke noch vor dem aufkommenden Regen zurückzulegen. Dies hiess: Früh aufstehen, kurz aber ordentlich frühstücken, zügig den Klausen hochfahren, die abgehängten Fahrer mit dem Begleitbus immer wieder nach vorne bringen, unverzüglich die rasante Abfahrt ins Glarnerland in Angriff nehmen, nach dem Mittagessen auf den geliebten Kaffee verzichten und sofort den schwierigen Pragelpass unter die Reifen nehmen. Bis Glarus war noch Hoffnung, den Pragelpass trocken zu überqueren. Doch mitten im Aufstieg war sie da, die schwarze Wand. Wer nicht gerade im Begleitbus sass wurde von der Gewitterfront erbarmungslos erwischt und musste sich durch Sturzbäche den Berg hoch kämpfen. Von da an gab es nur noch den Kampf gegen die Naturgewalten und gegen sich selbst. Die schmale und steile Abfahrt nach Muotathal ist schon bei trockenem Wetter eine Herausforderung. Bei solchen Verhältnissen diese absolvieren zu müssen, ist so etwa genau das Gegenteil einer gemütlichen Radtour. Wer es bis zum Eingang des Muotathaler Höllochs ans Ende der Abfahrt geschafft hatte, war froh der oberirdischen Hölle entkommen zu sein. Die andern «Überlebenden» wurden vom Begleitfahrzeug am Strassenrand eingesammelt und erlöst. Vor Unterkühlung zitternd, mit Krampferscheinungen in den Fingern durch das Dauerbremsen oder wegen eines geplatzten Pneus hatten sie es nicht ins Tal geschafft. Ins Ziel in Brunnen schafften es alle irgendwie und zwei Stunden später sassen alle warm geduscht, gesund und wieder gut gelaunt beim wohlverdienten Bier. Diese Erlebnisse bleiben im Gedächtnis haften Bei künftigen Pässetouren sind diese wieder Teil des abendfüllenden Erinnerungsaustausches.
Ca. 355 Kilometer und 6300 Höhenmeter
Mit der Fahrt entlang des Vierwaldstätter- und des Sempachersees und der Paradefahrt durch die Stadt Luzern endete die diesjährige Pässetour auf der «Avenue des Champs-Elysées» (Dorfstrasse) in Brittnau. Wer dort den Sprint für sich entschieden hat, ist nicht überliefert, aber es dürfte ein wetterfester Radler des RVB gewesen sein.
Hans Betschart
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Aug 26 2013
Pässetour 2013: Zentralschweiz
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Einmalige Pässetour ins Zentrum der Eidgenossenschaft
Organisation: Hans Betschart
Teilnehmer: 26
Gast: 1 (Josef Eggenschwiler)
Radfahrerverein Brittnau on tour
Die traditionelle, dreitägige Pässetour des Radfahrervereins Brittnau (RVB) brachte einige der 26 Radsportler an ihre Leistungsgrenze. Steile Rampen und ein Wetterumsturz am Pragelpass sorgten dafür, dass jeder am eigenen Leib wieder einmal feststellen musste, dass neben dem Geniessen der Landschaften und der Freude am Sport auch eine andere Seite zum Radfahren gehört; das Leiden.
Bergrennen um den Zuger- und Ägerisee
Mit der nahen Zentralschweiz als Ziel starteten die RVBler am Freitagmorgen bei idealem Wetter in Brittnau. Nach 50 km ruhigem Einrollen durch die Luzerner Landschaft folgten die Herausforderungen Schlag auf Schlag. Keine bekannten Passstrassen aber der Reihe nach der Rooter-, der Walchwiler-, der Gottschalken-, der Morgarten- und der Mostelberg waren zu bezwingen. Vor allem der erbarmungslos steile Aufstieg zum Walchwilerberg erwies sich als Haupthürde. Trotzdem schafften fast alle mit eigener Kraft diesen harten Brocken. Der Stolz auf die eigene Leistung, ein währschaftes Mittagessen im Pfaffenboden und die herrlichen Ausblicke auf die abwechslungsreiche Zentralschweizer Seenlandschaft auf dem folgenden, den meisten unbekannte, Streckenteil liessen die Erinnerung an das Leiden am Berg schnell verblassen. In Brunnen, wo für zwei Nächte das Hotel bezogen wurde, waren dann Kohlehydrate tanken, Bier trinken und relaxen angesagt.
Überlebenskampf am Pragelpass
Für den «Radsportklassiker» Klausen und Pragel, der am zweiten Tag auf dem Programm stand, war von den Wetterfröschen ein Wetterumschwung auf den Nachmittag vorausgesagt. Am Vorabend gab die Tourleitung deshalb die Devise heraus, zu versuchen, möglichst viele Kilo- und Höhenmeter der Strecke noch vor dem aufkommenden Regen zurückzulegen. Dies hiess: Früh aufstehen, kurz aber ordentlich frühstücken, zügig den Klausen hochfahren, die abgehängten Fahrer mit dem Begleitbus immer wieder nach vorne bringen, unverzüglich die rasante Abfahrt ins Glarnerland in Angriff nehmen, nach dem Mittagessen auf den geliebten Kaffee verzichten und sofort den schwierigen Pragelpass unter die Reifen nehmen. Bis Glarus war noch Hoffnung, den Pragelpass trocken zu überqueren. Doch mitten im Aufstieg war sie da, die schwarze Wand. Wer nicht gerade im Begleitbus sass wurde von der Gewitterfront erbarmungslos erwischt und musste sich durch Sturzbäche den Berg hoch kämpfen. Von da an gab es nur noch den Kampf gegen die Naturgewalten und gegen sich selbst. Die schmale und steile Abfahrt nach Muotathal ist schon bei trockenem Wetter eine Herausforderung. Bei solchen Verhältnissen diese absolvieren zu müssen, ist so etwa genau das Gegenteil einer gemütlichen Radtour. Wer es bis zum Eingang des Muotathaler Höllochs ans Ende der Abfahrt geschafft hatte, war froh der oberirdischen Hölle entkommen zu sein. Die andern «Überlebenden» wurden vom Begleitfahrzeug am Strassenrand eingesammelt und erlöst. Vor Unterkühlung zitternd, mit Krampferscheinungen in den Fingern durch das Dauerbremsen oder wegen eines geplatzten Pneus hatten sie es nicht ins Tal geschafft. Ins Ziel in Brunnen schafften es alle irgendwie und zwei Stunden später sassen alle warm geduscht, gesund und wieder gut gelaunt beim wohlverdienten Bier. Diese Erlebnisse bleiben im Gedächtnis haften Bei künftigen Pässetouren sind diese wieder Teil des abendfüllenden Erinnerungsaustausches.
Ca. 355 Kilometer und 6300 Höhenmeter
Mit der Fahrt entlang des Vierwaldstätter- und des Sempachersees und der Paradefahrt durch die Stadt Luzern endete die diesjährige Pässetour auf der «Avenue des Champs-Elysées» (Dorfstrasse) in Brittnau. Wer dort den Sprint für sich entschieden hat, ist nicht überliefert, aber es dürfte ein wetterfester Radler des RVB gewesen sein.
Hans Betschart
Brittnau – Dagmersellen – Knutwil – Geuensee – Sempach – Ballwil – Root –
Michelskreuz/Rooterberg (370 Höhenmeter hm) – Küssnacht a. R. – Walchwil –
Walchwilerberg (600 hm) – Allenwinden – Gottschalkenberg/Raten(480 hm) –
Morgartenberg (60 hm) – Sattel – Mostelegg (500 hm) – Schwyz – Brunnen2. Tag, 128 km / 3050 hm
Brunnen – Altdorf – Unterschächen – Klausenpass (1500 hm) – Linthal –
Schwanden – Glarus – Pragelpass (1100 hm) – Muotathal – Brunnen
3. Tag, 85 km / 700 hm (infolge Wetterprognose, abgekürzt)
Brunnen – Weggis – Küssnacht a. R. – Luzern – Littau – Hellbühl –
Neuenkirch – Nottwil – Knutwil – Egolzwil – Dagmersellen – Brittnau
By danman • Allgemein, Meisterschaft, Paessetour, RAD 0